Der Musikverein Hauptstuhl entstand ursprünglich aus dem im Jahre 1914 unter Ludwig Ulrich gegründeten Katholischen Arbeiterverein. Als Unterabteilung dieses Vereins wurde im März 1929 eine eigene Blaskapelle gegründet. Vorsitzender war Otto Kohlund, Dirigent Robert Biddes aus Martinshöhe.
In der Anfangszeit finanzierte der Arbeiterverein die ersten Instrumente im Wert von etwa 900 RM, wobei der Verein die wohlwollende Unterstützung der Familie Schillo fand, die auch die
Räumlichkeiten für die wöchentlichen Proben zur Verfügung stellte. Schon im Gründungsjahr beteiligten sich die Mitglieder der jungen Kapelle mit Musikern aus Martinshöhe an der
Fronleichnamsprozession in Bruchmühlbach.
Durch die allgemeine Begeisterung und durch Erfolge angeeifert, entstand in Hauptstuhl bald noch eine weitere Blaskapelle, die im Gasthaus Spanier probte.
Den bisherigen Dirigenten Robert Biddes löste 1930 Jakob Zettelmeyer ab. Dieser wiederum übergab 1932 den Stab an seinen Bruder Johann Zettelmeyer aus
Kaiserslautern. Ein Neffe der beiden vorgenannten Dirigenten, Franz Fuchs, leitete dann ab 1933 die Kapelle. Sein Können und seine Hingabe verhalfen dem Verein zu dem Ansehen,
das die Kapelle über die Grenzen des Ortes hinaus genoss.
Nach der Machtübernahme Hitlers wurde der Katholische Arbeiterverein verboten. Die Kapelle musste ihr Auftreten in der Öffentlichkeit einstellen. Doch die Idealisten probten in den Wohnungen der
einzelnen Musiker weiter, bis 1939 der 2. Weltkrieg dem gemeinsamen Musizieren ein Ende setzte. Die Mitglieder der Kapelle wurden zum Kriegsdienst eingezogen.
Die Not- und Hungerjahre nach dem Krieg hielten die heimkehrenden ehemaligen Blasmusiker nicht davon ab, wieder mit den Proben zu beginnen. So fanden sich Franz Fuchs, Bernhard Schwegel, Josef
Stork, Ludwig Fischer, Karl Ulrich, Alois Hoffmann und Paul Klein schon 1946 zusammen um die Grundlage für einen neuen Musikverein zu schaffen. In der
Gründungsversammlung am 25. Februar 1951 entstand dann der Musikverein Hauptstuhl, dessen Führung sich wie folgt zusammensetzte: 1. Vorstand: Ludwig Ulrich, 2. Vorstand: Mathias
Quirin, Schriftführer: Hermann Braun und Kassierer: Bernhard Schwegel. Unter dieser Führung wurde am 13. Juli 1952 das erste Musikfest mit gleichzeitiger Fahnenweihe nach dem 2.
Weltkrieg abgehalten.
Unter den Vorständen Ludwig Ulrich (Mathias Quirin) und Eugen Ulrich (Heinrich Bosch) entfaltete der Verein in der Folgezeit eine rege Tätigkeit, um die vielfältigen kulturellen Aufgaben zu
erfüllen, die Geselligkeit zu pflegen, Jubilare zu ehren und der Toten und Gefallenen zu gedenken. Als besondere Aufgabe galt es, die Jugend für die Volksmusik zu gewinnen. Dass dieses Vorhaben,
damals wie heute, sehr intensiv betrieben wurde, beweist der heutige Stand und die Besetzung der Kapelle. Unter dem Jugendleiter Heinrich Fuchs und später auch unter Klaus Fuchs und Rudi Schmitt
wurde eine sehr gute Aufbauarbeit geleistet.
Die Musikwerbefeste brachten dem Verein immer wieder neue Freunde und Förderer. Viele auswärtige Verpflichtungen an zahlreichen Orten der Pfalz und des Saarlandes machten die Hautstuhler Kapelle
bald weithin bekannt.
1956 übernahm Eugen Ulrich die Führung des Vereins, nachdem sein Vorgänger Ludwig Ulrich, der seit der Gründung im Jahre 1929 in der Vorstandschaft tätig war, aus
gesundheitlichen Gründen zurücktrat.
Ein lange gehegter Wunsch der Aktiven ging im April 1958 in Erfüllung. Unter großen finanziellen Opfern für Verein und Mitglieder konnten sich die Musiker in neuen Uniformen
vorstellen.
Am 40-jährigen Jubiläum, das vom 28. – 30. Juni 1969 stattfand, konnte man in Hauptstuhl nicht weniger als 25 Gastvereine begrüßen.
Nach 17-jähriger, bzw. 22-jähriger Tätigkeit im Verein stellten Vorstand Eugen Ulrich und Kassierer Bernhard Schwegel 1973 ihre Ämter zur Verfügung. Sie wurden in dankbarer Anerkennung ihrer
Leistungen zum Ehrenvorsitzenden bzw. Ehrenkassierer ernannt. Die neue Vorstandschaft setzte sich danach wie folgt zusammen: 1. Vorstand: Rudi Kräge, 2. Vorstand: Eduard Stich, Schriftführer:
Otto Bußer und Kassierer: Alfons Stork.
Das 45-jährige Jubiläum sollte das größte Fest werden, das der Verein bisher geboten Hat. So wurde das Orchester Max Greger zu dieser Veranstaltung verpflichtet. Über 30 teilnehmende Vereine sorgten vom 07. – 10.Juni 1974 für ein einzigartiges Großereignis. Der Höhepunkt dieser Veranstaltung, der Auftritt des Orchesters Max Greger, war gut besucht.
1976 wurde nach 15-jähriger Tätigkeit als Schriftführer Otto Bußer in Anbetracht seiner großen Verdienste zum Ehrenschriftführer ernannt.
1979 setzte sich die Vorstandschaft aus folgenden Personen zusammen: 1. Vorstand Klaus Fuchs, 2. Vorstand Ernst Gute, Schriftführer: Walter Davidshöfer, Kassierer: Alfons Stork.
Der langjährige Dirigent Franz Fuchs übergab 1985 den Taktstock an seinen Enkel Otto Fuchs. Franz Fuchs hat sich um den Musikverein Hauptstuhl große Verdienste erworben, für die
er zahlreiche öffentliche Ehrungen, unter anderem die Überreichung der Silbernen Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz, erfuhr. Sein Name wird für immer in der Geschichte des Musikvereins
Hauptstuhl einen hervorragenden Platz einnehmen.
1988 war es dem Musikverein Hauptstuhl möglich, eine Konzertreise nach Molveno ( Italien ) zu unternehmen. Damit verbunden war nicht nur ein Standkonzert auf dem Markusplatz in
Venedig, sondern auch ein Konzertabend mit dem aus Funk- und Fernsehen bekannten Bergsteigerchor „Corro Campanil Bas di Molveno“. Zwei weitere Treffen fanden 1992 in Molveno und
1993 in Bruchmühlbach-Miesau statt.
1992 gab Ernst Gute sein Amt als 2. Vorsitzender an Thomas Davidshöfer weiter.
1994 stellte der langjährige Kassierer Alfons Stork sein Amt zur Verfügung. Für seine Verdienste wurde er zum Ehrenkassierer ernannt. Sein Nachfolger wurde Steffen Frank. Nach
fast 25-jähriger Tätigkeit verstarb im Jahre 1995 unser Schriftführer Walter Davidshöfer. Sein Nachfolger wurde im selben Jahr, zunächst kommissarisch, Bernd Ulrich, Als letzter
einer überaus erfolgreichen Vorstandschaft übergab Klaus Fuchs, der für seine 25- jährige Tätigkeit zum Ehrenmitglied ernannt wurde, 1998 den 1. Vorsitz an Thomas Davidshöfer.
Sein Stellvertreter wurde Markus Weiler.
Nach und nach rückte nun also die Jugend in die Vereinsführung nach, die von der Erfahrung der älteren Kameraden profitieren konnte. So stellte dann auch Rudi Schmitt nach langjähriger Tätigkeit
sein Amt als Jugendleiter und Jugenddirigent zur Verfügung, das seitdem von seiner Tochter Manuela Schmitt weitergeführt wird.
Da die Jugendarbeit in unserem Verein sehr groß geschrieben wird, wurde das Amt des Jugendvertreters ins Leben gerufen. Dieser soll die Interessen der Jugend gegenüber der „großen“ Kapelle
vertreten und als Ansprechpartner für die Jugend dienen. Erster Amtsinhaber war Jochen Backes, der dann später von Sandra Danner abgelöst wurde.
Mit dieser Truppe, die von wirklich guter Kameradschaft und guter Zusammenarbeit geprägt ist, wurde es im Frühjahr 2004 möglich, die Befestigung des Festplatzes am Wald in
Angriff zu nehmen. Vielen Dank an Alle, die den Musikverein Hauptstuhl unterstützt und ihm dieses Unternehmen ermöglicht haben. Dass die Musik im Verein immer noch im Vordergrund steht, beweist
der Musikverein Hauptstuhl durch sein alljährliches Konzert. Aber auch die Mitwirkung bei kirchlichen Veranstaltungen und die Auftritte bei den örtlichen Vereinen und Institutionen beweist die
Flexibilität und den kulturellen Stellenwert des Musikvereins. Doch auch das Feiern gehört dazu. Die Rocknacht und das Schlachtfest am Vatertag sind mittlerweile feste Bestandteile im
Vereinsjahr. Im Sommer des Jubiläumsjahres 2004 wurde neben dem Musikfest zum ersten Mal eine Jubiläumsmatinee ins Leben gerufen, nachdem man beschlossen hatte, vom traditionellen Festkommers am
Musikfest Abstand zu gewinnen.
Im Jahr 2007 änderte sich die Vorstandschaft erneut. Markus Weiler übernahm vom langjährigen ersten Vorstand Thomas Davidshöfer das Vereinszepter. Sein Stellvertreter wurde
Thorsten Habelitz. Petra Bußer als Kassierer (seit 2002) und Bernd Ulrich als Schriftführer (seit 1995) wurden in ihren Ämtern bestätigt. Der Dirigent Otto Fuchs bekam mit Bernd Ulrich einen
neuen Stellvertreter und das neu gegründete Nachwuchsorchester wurde von nun an von Lisa Ulrich dirigiert. Auch in der Jugendarbeit änderte sich etwas. Neuer Jugendvertreter nach Sandra Danner
und Lana Kehrer, die von 2004 bis 2007 dieses Amt innehatten, wurde Marco Danner. Anstelle eines Jugendleiters rief man im Jahr 2006, zunächst kommissarisch, ein Jugendleiterteam ins Leben. Das
waren Anette Davidshöfer, Gudrun Fuchs und Lisa Ulrich die das Amt gemeinsam ausführten. Mit den Neuwahlen 2007 wurde Gudrun Fuchs zur neuen Jugendleiterin gewählt, dennoch blieb das
„Jugendleiterteam“ zwecks Aufgabenteilung bestehen. Denn die Freizeitaktivitäten, die mit dem Nachwuchsorchester und den Jugendlichen in Ausbildung unternommen werden, sind zahlreich und die
Organisation sehr zeitintensiv. Neben der nichtmusikalischen Freizeitgestaltung steht die musikalische Arbeit mit unserem Nachwuchs selbstverständlich im Vordergrund. So konnten die Jugendlichen
in ihrem eigenen Konzert, dem „Musik-Café“, ihr musikalisches Können in den Jahren 2007 und 2008 wieder unter Beweis stellen.
Unser Dank geht auf diesem Weg an Alle, die den Musikverein wohlwollend unterstützen.